Klassentreffen nach 50 Jahren

50 Jahre nach ihrem Abitur am ASG trafen sich die 16 Klassenkameraden der ehemaligen OIs in ihrer Schule wieder und nahmen mit Vergnügen die Plätze in ihrem  Klassenraum ein. Unter ihnen der prominente Bundestagsabgeordnete Hans Christian Ströbele und Dr. Dieter Boden, zuletzt Botschafter und Ständiger Vertreter Deutschlands bei der OSZE in Wien und Sondergesandter des Generalsekretärs der Vereinten Nationen und Leiter der   Friedensmission UNOMIG in Georgien.

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Die Abiturientia 1960 mit Dr. Dieter Boden (3.v.l.) und Hans Christian Ströbele (rechts außen),
Dietrich Karla (Initiator  des Klassentreffens- 4.v.r.) und Peter Karla (ehem. Lehrer am ASG - 2.v.r.)

Schnell stellten sich bei den ehemaligen Schülern des ASG auch sehr detaillierte Erinnerungen an Lehrer, an Unterrichtssituationen und an die Rolle der Einzelnen im Klassenverband ein. Vorherrschendes Thema in der Jungenklasse: die damalige strikte Geschlechtertrennng in der Schule. Die mitten durch das Schulgelände verlaufende Grenze zur Mädchenschule GSG  wurde mit verstärktem Aufsichtspersonal überwacht. Auf eine groteske Begleiterscheinung dieser Demarkationslinie wies lachend Hans Christian Ströbele hin, dem auf diese Weise sogar der Kontakt mit seinen beiden Schwestern verboten war, die das GSG besuchten. Später fanden Mädchen und Jungen dann doch bei den ersten Tanzkursen zueinander, die im Rahmen von so genannten Tanztees in der Pausenhalle des GSG durchgeführt wurden.

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Rekonstruktion der Sitzordnung in der ehemaligen Klasse

Bis auf vier verstorbene Mitschüler waren alle gekommen. Hans Christian Ströbele war mit der Bahn bis Hamm angereist, wo er von einem Freund abgeholt wurde. Er hatte das ASG im Jahre 2003 unmittelbar nach dem Beginn des Irakkrieges besucht und war von der ALBERT-Redakteurin Nina Kloss interviewt worden.

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Den weitesten Weg hatte wohl Dr. Dieter Boden zurückgelegt, der mit kurzem Aufenthalt in Potsdam direkt aus Kasachstan gekommen war, wo er über mehrere Wochen im Auftrag der OECD als Regierungsberater tätig war. Der ehemalige Generalkonsul in Sankt Petersburg und spätere Botschafter bei der OSZE in Wien und Sondergesandte der Vereinten Nationen und Leiter der UN-Friedensmission in Georgien, der bei seinen Mitschülern als Sprachenass in Erinnerung ist, hatte am ASG Russisch gelernt, was ihm, wie er sagte, in seiner Diplomatenlaufbahn sehr nützlich war.

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Bei einem Rundgang über das Schulgelände, der immer wieder Erinnerungen an die eigene Schulzeit weckte (z.B. an die Raucherecke hinter der Turnhalle), hinterließ der naturwissenschaftliche Neubau einen tiefen Eindruck. Fazit der ehemaligen Abiturienten: die Schule macht einen lebendigen Eindruck und bietet ihren Schülerinnen und Schülern hervorragende Lernbedingungen. Zum Abschluss trugen sich die munteren Jubilare im Gästebuch des ASG ein.

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Bericht in der Marler Zeitung (mit Galerie)