Albert - Das Online-Magazin

Religionen „erfahren“ - Rundreise zu den drei Religionen
 

Der 9. November ist ein Gedenktag an das Novemberpogrom im Jahr 1938. Es ist ein Tag, der uns erinnert, dass Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit Ausgrenzung und Verfolgung erlebt haben.

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 haben sich an diesem Tag zusammen mit Frau Bozdech auf den Weg gemacht, um im Rahmen einer Rundreise durch das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten, die St. Georg Kirche in Alt Marl und die Yunus Emre Moschee in Marl Brassert verschiedene Religionen zu „erfahren“.

Initiiert und organisiert wurde die Fahrt von der Christlich-Islamisch-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft (CIJ-AG). Frau Blessenohl von der CIJ-AG begleitete uns durch den Tag.

Im Jüdischen Museum wurden wesentliche Pfeiler der jüdischen Religion erklärt und anschaulich dargestellt. Darüber hinaus haben die Schüler:innen sich in einem Workshop damit auseinandergesetzt, wie die Rechte jüdischer Bürger:innen zwischen 1933 und 1945 systematisch und Schritt für Schritt außer Kraft gesetzt wurden, bis ihnen nicht einmal mehr ein Recht auf Leben zugestanden wurde. Ebenso wurden Beispiele gezeigt, dass auch in unserer Zeit jüdische Mitbürger:innen mit Anfeindungen und Angst leben müssen.

Im Gedenken an die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung entzündeten die Schülerinnen und Schüler Kerzen und legten sie am Denkmal nieder.

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Die zweite Station der Reise führte in die St. Georg Kirche, wo wir den Innenraum zunächst eigenständig erkunden konnten, bevor Beatrix Ries aus der Pfarrei Hl. Edith Stein wichtige Orte im Kirchenraum erklärte. Religiöse Symbole aber auch ihr persönliches Glaubenszeugnis brachten den Jugendlichen die christliche Religion näher. Dabei wurde deutlich, dass Christ:innen in Gott und Jesus Christus vor allem die Liebe sehen, die alle Menschen einschließt und niemanden ausschließt. Erleben konnten wir dies, beim Teilen eines Stücks Brot, das angelehnt an die christliche Tradition der Agape (griech. für Liebe) spürbar machen sollte, dass wir alle zu einer Gemeinschaft gehören, unabhängig von dem, was wir glauben.

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Auf der letzten Etappe waren wir in der Yunus Emre Moschee zu Besuch, wo uns der neue Imam freundlich begrüßte. Er zeigte uns auf Fotos prachtvolle Moscheen und ihre Architektur und konnte uns in der Moschee in Marl-Brassert zeigen, welche Elemente, die in einem muslimischen Gebet bedeutsam sind, auch hier zu finden sind. Aylin Ugur von der Moscheegemeinde erzählte uns von den wichtigsten Grundlagen ihres Glaubens und den wichtigsten religiösen Pflichten der Muslime, zu denen das Gebet gehört, aber auch das Fasten, das Teilen mit Menschen, die weniger haben und die Wallfahrt. Zum Abschluss durften wir uns in der Moschee noch mit einem Saft und etwas Süßem stärken.

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Am Ende der Rundreise stand die Erkenntnis, dass es zwar Unterschiede zwischen den Religionen gibt, die auch zu Diskussionen führen können, dass aber Gastfreundschaft und gegenseitiges Kennenlernen dazu beitragen, friedlich miteinander zu leben und zu erkennen, dass alle Religionen im Grunde das Gleiche wollen: Die Menschen zu einem menschlichen Miteinander zu führen.
 

Wir danken der Christlich-Islamisch-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft, die diesen Tag organisiert und begleitet hat.