Schülerakademie Torgelow - Ein Bericht von Katharina Weber

Wie schon in den vergangenen Jahren gab es auch im Sommer 2014 mehrere Schülerakademien an verschiedenen Orten in Deutschland, für die man sich im Rahmen der Deutschen Schülerakademie (DSA) bewerben konnte. Katharina Weber hat an der Akademie Torgelow am Kurs 7.3. teilgenommen, der sich mit der Fragestellung „Bauch oder Kopf? Wie wir Entscheidungen treffen“ befasst.

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"Wie schon in den vergangenen Jahren gab es auch im Sommer 2014 mehrere Schülerakademien an verschiedenen Orten in Deutschland, für die man sich im Rahmen der Deutschen Schülerakademie (DSA) bewerben konnte. Ich habe an der Akademie Torgelow am Kurs 7.3. teilgenommen, der sich mit der Fragestellung „Bauch oder Kopf? Wie wir Entscheidungen treffen“ befasst. Innerhalb der sechzehn Tage versuchten wir Antworten zu finden, wobei wir einen tieferen Einblick in die Themenbereiche (Rechts-) Psychologie, Verhaltensökonomie, ökonomische Entscheidungsfindungs-theorien und Volkswirtschaft bekamen. Zwei derzeitige Studentinnen der University of Cambridge und der LMU München haben meinen Kurs (16 Teilnehmer) geleitet und uns mit Stoff aus ihrem Studium konfrontiert. Es gab in Torgelow noch fünf andere Kurse, die Themen wie Musik, Geschichte, Quantenphysik, Mathematik und Philosophie behandelten. Schon bei der Bewerbung um einen Akademieplatz musste man sich für einen Kurs entscheiden, damit man Referate zu den jeweiligen Themen vorbereiten konnte. Im Vorfeld haben wir viel Literatur bekommen, die wir durcharbeiten mussten, wobei der Großteil auf Englisch war. Nach der Hälfte der Zeit in Torgelow gab es einen „Rotationstag“, an dem wir den anderen Kursen unsere Themengebiete genauer vorstellen konnten. Um das Erarbeitete festzuhalten, haben wir außerdem ein wissenschaftliches „paper“ erstellt und Studien zu unserem Thema „Wie wir Entscheidungen treffen“ durchgeführt. Dadurch können wir uns jetzt auch ein genaueres Bild von den Studiengängen Psychologie und Volkswirtschaft machen.

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Der Akademiealltag bestand aus zwei bis drei Kurseinheiten, in denen intensiv gearbeitet und diskutiert wurde. Morgens um halb neun gab es ein Treffen im Plenum, bei dem Wichtiges besprochen wurde (z. B. Nachrichten aus aller Welt, kursübergreifende Angebote, Ausflüge nach Rostock/Stralsund, etc.). Neben dem Kurs hatten wir auch Freizeit, in der wir diese „Kursübergreifenden Angebote“ (KüAs) wahrnehmen konnten. Diese reichten von Debattierclubs, die sich mit politischen und geschichtlichen Konflikten befassten oder rein physikalische und quantenmechanische Themen beinhalteten, über sportliche Angebote, wie, zum Beispiel, Tennis, Leichtathletik, Schwimmen, Kraftraum, Ballett, Standardtanzen. Außerdem gab es die Möglichkeit, verschiedene kulturelle und sprachliche Fortschritte zu machen, denn Teilnehmer, die zurzeit in anderen Ländern leben, waren bereit uns Chinesisch, Französisch, Lettisch oder Arabisch beizubringen. Auch künstlerisch begabte Schüler konnten sich gut entfalten. Für die Musikalischen gab es die Möglichkeit, in den Chor, in das Orchester oder in die Band zu gehen. Diejenigen, die ihre Stimme trainieren oder ein neues Instrument lernen wollten, haben auch größtenteils Erfolg gehabt, denn jeder war für den anderen da und durch die Bereitschaft sich gegenseitig etwas beizubringen entstand eine unbeschreibliche Atmosphäre.

Untergebracht waren wir in einem großen weißen Schloss in Torgelow, einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Dieses Schloss ist normalerweise ein privates Internatsgymnasium, das der DSA jedoch für die Ferien zur Verfügung stand. Das Gebäude ist umgeben von einer parkähnlichen Anlage, dem „Haus der Zukunft“, in dem wir zum Beispiel für die Geburtstage von Freunden Kuchen backen oder kochen konnten, einer riesigen Sportanlage, die es möglich macht so viele verschiedene KüAs anzubieten, einem Nebengebäude mit weiteren Schlafsälen, und einem relativ großen See, in dem man zu jeder Zeit schwimmen gehen durfte. Die Kaffeepausen, das Kuchenbuffet und das gesamte Essen waren besser als im Hotel.

Abgeschlossen haben wir die sechzehn Tage mit einem Konzert in der Nachbarstadt, Lagerfeuer und einer Party. Die Akademie war eine tolle und interessante Erfahrung, denn ich habe nicht nur viel dazugelernt, was die Themen des Kurses betrifft. Ich habe Sachen fürs Leben gelernt und sehr viele Kontakte geknüpft sowie viele neue Freundschaften geschlossen. Die Arbeitsatmosphäre war ganz anders als in der Schule. Das Niveau war ziemlich hoch. Es wurde nicht nur auswendig gelernt, sondern man musste richtig mitdenken und anschließend diskutieren. Die Akademie kann ich wirklich nur weiterempfehlen. Für mich war es eine unvergessliche Zeit mit vielen interessanten Eindrücken und neuen Erfahrungen."