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Schulwettbewerb Jugend debattiert 2018

Große Aufregung herrschte am 15.02.2018 am ASGSG, denn von ihren Klassenverbänden ausgewählte Schüler der Sekundarstufe I und II konnten am Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ teilnehmen. Dieser Wettbewerb soll ihnen Kommunikationsfähigkeiten sowie die Bedeutung von Fairness und Leistung näherbringen. Die antretenden Schüler müssen nach einem im Unterricht besprochenem Schema ihre zugeteilte Position (Pro oder Contra) deutlich ausdrücken – in diesem Fall geht es für die Sekundarstufe I um die folgenden Streitfragen: „Sollen die Mobiltelefone beim Betreten des Schulhofes ausgeschaltet sein?“ und „Soll im Sportunterricht auf Notengebung verzichtet werden?“. In der Sekundarstufe II sahen die Fragen anders aus: „Sollen Jugendliche ab fünfzehn Jahren schon Moped fahren dürfen?“ und „Soll für Minderjährige ein Smartphone-Führerschein vorgeschrieben werden?“

 

Die meisten Schüler würden die letzte Frage mit einem klaren Nein beantworten und hätten sogar bereits erste Argumente parat. Doch die Schüler können sich ihre Position nicht aussuchen, da sie erst am Tag der Debatte erfahren, ob sie die Streitfrage befürworten oder dagegen sein müssen. So müssen sich die Schüler auf alle Möglichkeiten vorbereiten und alle Gründe, die sie zum Teil mit ihren Fachlehrern und Mitschülern erörtern, aber auch selbst im Internet und mit den unterschiedlichsten Quellen heraussuchen, verinnerlichen.

 

Da Frau Dohms, Lehrerin für Politik und Wirtschaft, Sozialwissenschaften und Geschichte, sich all dem Aufwand, dem Lampenfieber und der in Kauf genommenen Aufregung der Debattierenden bewusst ist, bedankte sie sich herzlich bei den Schülern, als sie um 8:00 Uhr in der Aula des ASGSGs eine kleine Rede hielt. In dieser bedankte sie sich nicht nur bei den Schülern, sondern auch beim Förderverein, der das Essen für alle Helfer finanzierte, allerdings bedankte sie sich auch ausdrücklich bei den Juroren. Die Juroren sind Eltern, ältere Schüler, die meist aus der Q2 kommen, und Lehrer, die ihre Freistunden opferten, um die eifrigen Debattanten zuzuhören und sie zu bewerten.

 

Die Juroren müssen eine Schulung absolvieren, damit sie wissen, auf was sie achten und worauf sie Wert legen sollen. Für die Juroren, die aus den Reihen der Schüler hervortreten, ist es Pflicht, selbst einmal debattiert zu haben, so dass sie Erfahrungen haben. Es sind jedoch nicht nur die Juroren, die aufmerksam zuhören und sich eine Meinung bilden. Viele Schüler lassen die Argumente auf sich wirken und überdenken ihre erste Meinung zu den Streitfragen noch einmal. Ein Zuhörer empfand zwar große Bewunderung den Debattanten, ihrem Wissen und ihrem Mut gegenüber, allerdings störte es ihn, dass die Debatten im Nachhinein nichts veränderten. Natürlich sei es eine sehr gute Erfahrung für die Schüler, doch im Endeffekt bekommen Schüler immer noch Noten im Sportunterricht, sie können nicht mit fünfzehn Jahren Moped fahren, sie müssen auf dem Schulgelände ausgeschaltete Handys haben und die Minderjährigen brauchen keinen Smartphone-Führerschein.

 

Hätten die Ergebnisse der Debatten Konsequenzen für die Schüler, würden sich mehr Schüler freiwillig für die Positionen der Debattanten melden und es würde deutlich mehr Interesse geweckt werden, da sind sich viele Jugendliche einig. Aber auch ohne gravierendes Ergebnis werden die Debatten gerne angeschaut: die Zuschauer können sich bei einer lebendigen Aussprache auf eine Seite ziehen lassen, später darüber diskutieren und sich herausragendes Kommunikationsverhalten und Redewendungen merken. Neben den positiv auffallenden Dingen, werden auch gerne über die etwas negativeren Vorfälle gesprochen: ständige Wiederholung von Argumenten und eine zu leise Aussprache langweilen das Publikum und laden nicht zum Mitfiebern ein. Glücklicherweise traten mehr motivierte Schüler an, die sich hitzige Argumente lieferten und um den Sieg kämpften. Die Sieger der Sekundarstufe I, Kai Uphues und Maximilian Arndt, werden das ASGSG in der nächsten Runde des Wettbewerbsvertreten. Emily Beckmann und Richard Lammert belegen die Plätze drei und vier.

In der Sekundarstufe II gewann Vivien Caspers und Lara Sikkora wurde zweite, Jonas Stommel errang den dritten und Ina Nikkel den vierten Platz.

 

Insgesamt fanden die zuschauenden Mitschüler der Debattierenden den Verlauf des Wettbewerbs als gelungen und auch die Debattanten, die ihre Leistungen nur als „Okay“ betitelten, freuten sich über die Urkunden, die Tatsache, dass sie ein Teil von „Jugend debattiert“ waren, und die Kinogutscheine. Meiner Meinung nach lohnt sich der Aufwand und das Lampenfieber, da man nicht nur beweist, dass man bereit ist, mehr als nur von der Schule geforderte Projekte zu übernehmen, sondern auch einzigartige Erfahrungen sammelt. Man lernt das freie Sprechen vor vielen, fremden Menschen und erlangt mehr und mehr Kompetenzen.

 

Alle Personen, die man zu dem Wettbewerb „Jugend debattiert“ befragt, wollten sofort die Streitfragen erfahren, bildeten sich selbst eine Meinung und rissen eröffneten eine eigene Diskussion, auch wenn sie nicht offiziell antreten wollten. Dies zeigt, dass Schüler und Lehrer sich stark für die stets aktuellen Themen interessieren und die Debatten nicht nur die teilnehmenden Schüler, sondern auch außenstehenden Menschen erreicht, die daraufhin ihre eigenen Debatten mit Freunden und Familie eröffnen.

                                                                                                          Leoni Funke, Klasse 9c

Weitere Informationen zum Wettbewerb finden sich unter

https://www.jugend-debattiert.de/idee/alle-gewinnen/

 

 

2018 02 15JD2 360

2018 02 15 JD 360 (2)

2018 02 20JD Teilnehmer Sek. I 360

2018 02 20JD Teilnehmer Sek. II 360

2018 02 20JD Betreuende Kollegen der Sek. I 360