Albert - Das Online-Magazin

Move2learn, learn2move – eTwins united auf den Spuren unseres kulturellen Erbes

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Wenn aus der virtuellen eTwinning Projektarbeit eine reale internationale Begegnung wird, dann ist für SchülerInnen viel konkreter erfahrbar, was es heißt, europäischer Bürger zu sein.

Diese Gelegenheit hatten in der Woche vom 4. Juni bis 9. Juni 2018 sieben Schülerinnen des Albert-Schweitzer-/ Geschwister Scholl Gymnasiums, die mit großer Gastfreundschaft ihre eTwinning Projektpartner des Licéo Machiavelli aus Rom empfingen. Unter dem Motto ‚Move2learn, learn2move‘ ging es nicht nur um das persönliche Kennenlernen, sondern auch darum, gemeinsame Lernwege zu beschreiten.

Im Mittelpunkt des Interesses stand die Erkundung unseres kulturellen Erbes, das in unserer Region beträchtlich vom Steinkohlenbergbau geprägt worden ist. Wenn in diesem Jahr die Zeche Prosper-Haniel schließt, endet der deutsche Steinkohlenbergbau und damit schließt sich auch ein Kapitel in der europäischen Geschichte. Die Kohleförderung hat die wirtschaftliche Entwicklung Europas erheblich vorangetrieben. Sie hat insbesondere in Marl und unserer Region die Lebensform der Menschen beeinflusst, ihren Alltag bestimmt, ihre Mentalität geprägt, Künstler zu neuen Ausdrucksformen angeregt. Die Woche des europäischen Austausches diente dazu, den Schülerinnen einen Einblick in diese Zusammenhänge zu vermitteln.

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Deshalb stand zunächst ein Besuch der Zeche Zollverein in Essen, Symbol unseres industriellen Erbes und mittlerweile UNESCO Weltkulturerbe, auf dem Programm. Die SchülerInnen erkundeten das Ruhr Museum und lernten in der Ausstellung: ‚Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte‘ die Welt des Bergbaus kennen. Sie erfuhren, welche Schlüsselfunktion die Kohle für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und den europäischen Einigungsprozess hatte.

Am Mittwoch nahmen die Gäste am Englischunterricht teil, führten zur Orientierung zunächst eine Schulrallye durch, ließen sich dann in einer Schulführung das Schulgebäude und den Schulalltag von ihren Partnern auf Englisch erläutern.

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Das zweite Ausflugsziel war die DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund, die einen Einblick in zwölf verschiedene Arbeitsbereiche bietet und einen Überblick verschafft über die Arbeitswelt in der Vergangenheit und in der Gegenwart und Ausblicke bereit stellt für mögliche Arbeitsformen in der Zukunft. Da das gemeinsame europäische eTwinning Projekt Citizens@worksich genau dieser Thematik widmete, war dieser Multimedia Erlebnisraum mit vielen Mitmach-Aktionen eine angemessene Ergänzung. Neben diesen Aktivitäten führten die Schülerinnen auch Interviews mit Berufstätigen durch, um sich einen Eindruck von den verschiedenen Berufsbildern zu verschaffen.

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Die Auswirkungen der Kohleförderung in Marl erlebten die Schülerinnen in einer Stadtrallye.

Ohne Kohle keine Kultur.

Im Rahmen der Ruhrfestspiele besuchten die Schülerinnen am Donnerstag unter dem Motto ‚move2be surprised‘ eine Tanzvorführung der französischen Compagnie Vilcanota – Bruno Pradet.

Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Kohle bot dann das Skulpturenmuseum Marl mit der Ausstellung Kunst und Kohle.

Kann es verwundern, dass die Abschiedsfeier am Freitag ohne Kohle nicht vorstellbar gewesen wäre? Ein Grillabend bei Wuttke in der Heide machte die römischen Gäste mit unseren kulinarischen Traditionen bekannt.

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Ermöglicht wurde dieser Austausch aufgrund des von der Europäischen Kommission ausgerufenen Wettbewerbs anlässlich des 30jährigen Jubiläums des Erasmus Programms. Die Teilnahme am Wettbewerb setzte voraus, dass die Partnerschulen gemeinsam ein mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnetes eTwinning Projekt durchgeführt hatten und den Nachweis, dass dieses Projekt der sozialen Inklusion diente. Überzeugen konnte nicht nur das italienische Gymnasium, sondern auch das ASGSG. Im September 2018 steht ein Gegenbesuch in Rom an.

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10.06.2018 B. Vollmer