Albert - Das Online-Magazin

Individueller Schüleraustausch Québec/Kanada

Hi,

ich bin Lina und lebe zurzeit für drei Monate in Kanada. Genauer gesagt in Plessyville, einer kleinen Stadt in der Provinz Québec. Québec ist die einzige Provinz in Kanada, in der die Hauptsprache Französisch ist. Ich lebe hier in der Familie meiner Austausschülerin, welche zuvor für drei Monate bei uns gewohnt hat.

Zurzeit ist in Kanada, genauso wie in Deutschland, Winter. Die Außentemperatur sinkt hier aber für gewöhnlich auf bis zu -20 Grad und kälter und es gibt viel mehr Schnee.2019 02 26 LinaKanada 3

Ich gehe hier auf die Schule „Polyvalente La Samare“. Zwischen den Schulen in Marl und Kanada gibt es viele Unterschiede.

Beim Betreten der Schule fällt als erstes auf, das hier jeder einen Spind benutzt. Ein anderer, großer Unterschied ist der Stundenplan. Dieser besteht nämlich aus neun Tagen. Daher hat man jeden zweiten Freitag keine Schule. An einem Tag hat man vier Schulstunden, die jeweils eine Stunde und 15 Minuten lang sind. Die Schule beginnt um 8:45 Uhr und endet um 16 Uhr. Nach der 2. Stunde hat man 1 ½ Stunden Mittagspause. Außerdem fällt immer mal wieder die Schule aus, weil es Glatteis durch überfrierenden Regen gibt oder weil es stark geschneit hat.

2019 02 26 LinaKanada 1Im Winter werden hier andere Sportarten und Freizeitaktivitäten ausgeübt als im Sommer. Ein Beispiel dafür ist Skilanglauf. Dieser Sport wird auch im Sportunterricht der Schule durchgenommen.

Der Nationalsport hier ist Eishockey. Dieser ist auch eine beliebte Freizeitaktivität. Egal ob man selber spielt oder am Wochenende mit Freunden einen spontanen Ausflug in die örtliche Eishalle macht, um sich ein Spiel anzuschauen. Generell können viele Kanadier das Eislaufen von klein auf.

2019 02 26 LinaKanada 4Beliebt ist auch ein Ausflug zum Valcartier. Das ist im Sommer ein Wasserpark. Im Winter rutscht man dort mit Reifen den verschneiten Berg runter. Man kann dabei auch mehrere Reifen miteinander verbinden und in einer Gruppe runterrutschen. Für noch mehr Adrenalin gibt es die Möglichkeiten in einem großen Boot den Hang runter zu rutschen oder in einem größeren Ring in einer Gruppe, sodass man sich wie ein „Tornado“ den Berg runter bewegt.

Neben den typischen amerikanischen Schulbussen und den Pick-ups gibt es hier auch Ski-Doos (das ist ein Schneemobil bzw. Motorschlitten). Für dieses Fortbewegungsmittel gibt es sogar eigene Straßen/Wege.

So wie in Deutschland gehen auch die Kanadier gerne in Fastfood-Restaurants. Allerdings ist es hier (meiner Meinung nach) wohl ein bisschen extremer. Eine bekannte Fastfoodkette ist Tim Hortons, diese wurde nach dem Eishockeyspieler Tim Horton benannt. Eine beliebte Fastfood-Spezialität ist „Poutine“. Das sind Pommes mit Käse (cheese curds) und Bratensauce. Das klingt erstmal sehr seltsam, schmeckt aber auf jeden Fall.2019 02 26 LinaKanada 2

Für diesen Austausch habe ich mich beim Landesamt Düsseldorf beworben. An diesem Austausch kann jeder, der in NRW zur Schule geht, teilnehmen. Neben Kanada (Provinz Québec) geht es auch noch in andere Länder (einfach mal auf der Seite des Landes NRW unter Internationaler Schüleraustausch nachschauen – Interessenten können sich auch zur Unterstützung bei den Antragsformalitäten an Frau Bozdech wenden.). Ich kann diesen Austausch wirklich jedem weiterempfehlen, da es eine gute Chance ist seine Sprachkenntnisse zu erweitern und eine andere Kultur kennen zu lernen. Hier sind eigentlich alle sehr gastfreundlich, man braucht also keine Angst oder Hemmungen zum Sprechen zu haben oder, dass man keinen Anschluss findet. Auch nicht, dass man ausgelacht wird, weil man nicht immer alles korrekt ausspricht. ;)