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Klimawandel und Forschen in Polargebieten – Vortrag des Meeresbiologen Herrn Prof. Frithjof Küpper am ASGSG

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und EF hatten am Montag, den 8. Mai 2023 die einmalige Gelegenheit, Einblicke in die Forschungsarbeit des Meeresbiologen, Herrn Prof. Frithjof Küpper, zu erhalten.

Prof. Küpper berichtete über seine langjährigen Forschungen im Bereich des Klimawandels und gab insbesondere einen Einblick in seine letzte Arktisexpedition im Norden Kanadas, auf Baffin Island, in Pond Inlet im März 2023.

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Die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erfuhren, inwiefern sich der Klimawandel insbesondere in der Arktis akut bemerkbar macht: das Meereis wird jünger, wird dünner, Gletscher schrumpfen. Dies hat Auswirkungen auf die Lebensbedingungen von Menschen und Tieren. Die Erderwärmung sorgt für kürzere Winter, Eisbären sind gefährdet, da sie auf das Meereis angewiesen sind; den Tieren werden die natürlichen Nahrungsquellen entzogen.

Prof. Küpper stellte einen Vergleich zwischen seinen Forschungsvorhaben in der Antarktis und der Arktis an und beschrieb eindrucksvoll die Lebensverhältnisse von Menschen und Tieren in der Arktis. Mit zahlreichen Fotos veranschaulichte der Meeresbiologe sowohl die durch den Klimawandel bereits verursachten Schäden als auch die eindrucksvolle Schönheit der Natur: die unendlichen Weiten des gefrorenen Meeres, das mehrjährige Meereis, das man an seinen wellenförmigen Unebenheiten erkennt, Schneehasen, Eisbärspuren, Robbenhöhlen, Flechten auf Felsen.

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Den Schülerinnen und Schülern ist auch vermittelt worden, unter welchen Umständen ein Meeresbiologe seine Forschungen betreibt. Bei -30°C Tagestemperatur bedarf es einer sorgfältigen Planung jeder Exkursion mit dem Schlitten oder zu Fuß, die potenziellen natürlichen Gefahren bedenkend, aber auch die klimatischen Bedingungen berücksichtigend.

Prof. Küpper stellte auch das SmartIce-Projekt vor. Die einheimische Bevölkerung hilft bei der Kartierung der Eisdicke mit modernen wissenschaftlichen Instrumentarien und leistet damit einen wichtigen Beitrag für Wissenschaftler.

Die Begegnung mit der einheimischen Bevölkerung erlebte Prof. Küpper als sehr angenehm und von Gastfreundschaft geprägt. Es sei nicht unüblich gewesen, dass einige Inuit einfach einmal in der Forscherstation vorbeischauten und mit den Klimaforschern einen Kaffee tranken.

Ein weiterer Aspekt der Expedition war die Untersuchung, inwieweit das Leben in der Arktis ökologisch nachhaltiger gestaltet werden kann. Es sind vornehmlich drei Aspekte zu berücksichtigen:

1) die Müllbeseitigung,

2) die Abwasserentsorgung,

3) die Energieversorgung.

Insbesondere der erste Aspekt hat disproportionale Auswirkungen auf die Umwelt. Eine Vorsortierung des Mülls wäre unbedingt nötig. Der Wissenschaftler und seine Gruppe werden seine Befunde auswerten und Handlungsempfehlungen in Form eines White Paper (eines Beratungsdokuments für die Gemeindeverwaltung von Pond Inlet und die Territorialregierung von Nunavut) schreiben.

Im Anschluss an den sehr lehrreichen und interessanten Vortrag nutzten die Schülerinnen und Schüler sowie die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer die Gunst der Stunde, um Fragen zu stellen.

Wir danken Herrn Prof. Küpper für sein großes Engagement, unseren Schülerinnen und Schülern die Auswirkungen des Klimawandels zu erläutern und die zahlreichen Facetten der Alltagswirklichkeit eines Naturwissenschaftlers mit anschaulichem Material vorzustellen.

Lesen Sie hier Reaktionen auf den Vortrag einiger Schülerinnen des Differenzierungskurses Fit for Europe der Jahrgangsstufe 9:

„Herr Professor Küpper hatte einen sehr interessanten und umfangreichen Vortrag über seine Reisen in der Arktis und Antarktis, wo er auch arbeitete und für die Bekämpfung des Klimawandels tätig ist, gehalten. Die große Anzahl an Bildern, die er von diesen Orten gemacht hat, waren faszinierend und auch die Informationen erweiterten mein Allgemeinwissen in diesen Themenaspekten sehr. Grundsätzlich war der Vortrag sehr informativ und interessant und dank Herrn Professor Küpper wissen nun viel mehr Leute von dem unglaublich großen Ausmaß des Klimawandels, was vielleicht zu einer Veränderung des menschlichen Verhaltens in Bezug auf die Umwelt führen könnte.“ Anastasia

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„Ich fand es faszinierend, wie schön die Arktis und Antarktis sind. Die Bilder waren sehr schön und wurden gut beschrieben und dokumentiert. Besonders schön fand ich die Bilder in der Nacht, da es dort hell ist und nicht dunkel wird. Außerdem fand ich es erstaunlich, wie kalt es dort wirklich ist: bis zu -50 Grad bei Fahrtwind mit dem Schneemobil.“ Leonie

„In vielen Teilen der Arktis ist das Leben der Eisbären in Gefahr durch den Verlust von Gletschern. Stark geschrumpft ist zum Beispiel der Gletscher auf Bylot.“ Ksenia

„Ich fand es besonders überraschend, dass es dort teilweise -30 Grad waren und, dass man nicht richtig was zu essen mitnehmen konnte, wenn man mit dem Schneemobil unterwegs war, weil es so kalt ist und es einfrieren würde. Außerdem finde ich es sehr interessant, dass es nachts hell war, wegen der Mitternachtssonne und, dass es dort so viele verschiedene Tiere gibt, die teilweise auch zutraulich sind. Überrascht war ich auch, als Herr Küpper erzählt hat, dass man aus Selbstschutz vor den Eisbären mit einem Gewehr dort rumgelaufen ist.“ Valeria

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„Ich fand es sehr interessant, dass es so viele Tiere dort gibt und dass diese auch sehr zutraulich waren. Außerdem war faszinierend, wie kalt es dort war und wie sie es geschafft haben mit ein paar Nudeln die ganze Zeit dort klarzukommen. Ich fand überraschend, wie hell die Mitternachtssonne eigentlich ist und wie sich der Zyklus dadurch verändert hat. Er hat viele Sachen dort erlebt, aber was ich besonders spannend fand, war, wo er mit einem Flugzeug mitfliegen und Öl liefern durfte.“ Lina

„Ich finde beeindruckend, dass es in der Antarktis-30 Grad waren und dass bei der Fahrt auf dem Schneemobil gefühlte -50 Grad waren. Außerdem finde ich auch beeindruckend, dass es nachts hell ist wegen der Mitternachtssonne. Interessant finde ich auch, dass die Eisbären so groß sind.“ Viktoria

„In dem Vortrag wird klar, wie Herr Küpper sich sehr gründlich einsetzt für die Arktis. Er benutzte ebenfalls Quellen, Statistiken und Bilder, um das Publikum zu beeindrucken und um sie tiefer in das Thema zu geleiten. Dadurch konnte das Publikum nicht nur die Eisbergspitze sehen, sondern auch den Teil unten, versteckt im Meer verstehen.“ Hafsa

9. Mai 2023 B. Vollmer