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„Jugend debattiert" in der Bezirksregierung

Münster. Erstmalig fanden am 11. März im Rahmen des bundesweit angelegten Wettbewerbs „Jugend debattiert" die beiden regionalen Finaldebatten in den Räumlichkeiten der Bezirksregierung statt. Es debattierten die vier besten Schülerinnen und Schüler einer Altersgruppe aus dem Regierungsbezirk Münster, die sich bereits in den Wettbewerben an ihren eigenen Schulen und in den Regionalwettbewerben durchsetzen konnten.

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Unter ihnen aus Marl in der Jahrgangsstufe 2 Dennis Lehn (ASGSG), der Lennart Selling vertrat , und Korinna Nies (HBBK).

Den ersten Platz in der Altersgruppe Jahrgang 8-10 belegte Franca Kettelhoit (12 Jahre). Sie debattierte zum Thema „Soll an Schulen in Deutschland außerhalb des Sprachunterrichts nur Deutsch gesprochen werden?" Auf den nachfolgenden Plätzen landeten Tim Robers (13 Jahre), Lisa Bergmann (17 Jahre) und Jan Ackermann (15 Jahre). In der zweiten Altersgruppe Jahrgang 11-13 siegte Justus Bieber (18 Jahre), gefolgt von Patrick Schneider (17 Jahre, in Vertretung für Tim Eschert), Korinna Nies (17 Jahre) und Dennis Lehn (16 Jahre, in Vertretung für Lennart Selling). In dieser Debatte wurde der Besitz von Schusswaffen in Privathaushalten thematisiert.

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Die Landesbeauftragte für „Jugend debattiert", Simone-Tatjana Stehr, und eine geschulte Lehrer-Jury mit Marion Dohms achteten auf das Einhalten der festgelegten Debattenregeln und bewertete anschließend die Beiträge der Teilnehmer nach bestimmten Kriterien. Geehrt wurden die Sieger durch den Leiter der Schulabteilung, Wolfgang Weber. Er überreichte ihnen eine Urkunde und einen Büchergutschein. Weber betonte, dass die Sprache zu den grundlegenden Fertigkeiten in freiheitlichen Gesellschaften zähle und die faire Diskussion zur Stärkung der Demokratie beitrage.

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"Jugend debattiert" in der Bezirksregierung Münster v.l.n.r Korinna Nies, Dennis Lehn, Simone -Tatjana Stehr (Landesbeauftragte von "Jugend debattiert"), Tim Robers, Justus Bieber, Wolfgang Weber (Schulabteilungsleiter), Patrick Schneider, Franca Kettelhoit, Heiko Dorkewitz (Lehrerfortbildung) Jan Ackermann und Lisa Bergmann

In der aktuellen Wettbewerbsphase 2010/2011 beteiligen sich bundesweit an rund 730 Schulen über 100.000 Schülerinnen und Schüler, sowie 4.800 Lehrkräfte. Das Fortbildungsdezernat der Bezirksregierung Münster hat zur Vorbereitung auf den Wettbewerb spezielle Lehrer-Trainer an die Schulen vermittelt, um diese auf Unterrichtseinheiten und die Methodenlehre des Debattierens vorzubereiten.

Der Wettbewerb „Jugend debattiert" ist ein 2002 ins Leben gerufenes Projekt, welches auf die bundesweite Förderung sprach-politischer Bildung an weiterführenden Schulen abzielt. Zahlreiche deutsche Stiftungen sowie Schirmherr Bundespräsident Christian Wulff fördern die Austragung des Wettbewerbs. Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse sollen sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Entscheidungsfragen kritisch auseinandersetzen. Im Mittelpunkt steht dabei die eigene Meinung fair und sachlich zu kommunizieren und diese mit überzeugenden Argumenten zu unterstützen. Die Jugendlichen sollen zu verschiedenen Streitfragen klar Stellung beziehen und dabei aufeinander eingehen.

Als zentrales Ziel will „Jugend debattiert" die Meinungs- und Persönlichkeitsbildung junger Menschen fördern. Es sei wichtig kommunikative Fähigkeiten, ein sicheres Auftreten und rhetorische Fähigkeiten frühzeitig zu stärken. Das Prinzip der Debatte sei ein wichtiges Modell für die Willensbildung in einer demokratischen Gesellschaft. Bundespräsident Wulff betont ebenfalls: „Jugend debattiert leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass Jugendliche schon in der Schule lernen, sich für politische Fragen zu interessieren und an politischen Debatten aktiv und kompetent mitzuwirken." Motto des Wettbewerbs ist „Jeder kann etwas gewinnen". Auch wenn nicht alle gleichermaßen Erfolg haben können, so gewinnt doch jeder Teilnehmer an Ausdauer, Kompetenz, Ausdrucksfähigkeit und Verhandlungsgeschick. Außerdem erhält jeder debattierende Schüler ein persönliches Feedback der Juroren mit individuellen Verbesserungsvorschlägen.

Für die folgenden acht Teilnehmer geht es nun in die Landesrunde, in die die erfolgreichsten Debattanten aus Nordrhein-Westfalen einziehen: 

Für die Sekundarstufe I

Tim Robers (Georgianum Vreden), Franca Kettelhoit (Schillergymnasium Münster), Jan Ackermann (Heinrich-Heine-Gymnasium Bottrop), Lisa Bergmann (Wolfhelmschule Gesamtschule Olfen)

Für die Sekundarstufe II

Justus Bieber (Schillergymnasium Münster), Korinna Nies (Hans-Böckler-Berufskolleg Marl), Tim Eschert (Immanuel-Kant-Gymnasium Münster), Lennart Selling (Albert-Schweitzer-Geschwister-Scholl-Gymnasium Marl)

Das Landesfinale findet anschließend am 4. April im Landtag in Düsseldorf statt. Von hier aus geht es dann für die zwei Besten jeder Altersgruppe jedes Bundeslandes in das Finale auf Bundesebene in Berlin (3. Juni). Vor jeder Runde absolvieren die Teilnehmer ein akademisches Seminar mit professionellen Trainern, um sich auf die neuen Debatten vorzubereiten. Die zwölf Besten Teilnehmer des Bundesentscheids nehmen an einer Akademiewoche teil und werden in das Alumni-Programm aufgenommen. Die dortigen Mitglieder beteiligen sich als Projektbotschafter in Schulen, halten Reden in Schaudebatten oder fungieren als Juniortrainer im Rahmen von "Jugend debattiert".