Albert - Das Online-Magazin

Auf zur Wewelsburg

Vor einigen Wochen gab unser Lehrer Herr Kinkelbur die erfreuliche Nachricht bekannt: Die Klasse 9f erhält die Möglichkeit, für ein paar Tage auf die Wewelsburg zu fahren, um dort in einer ehemaligen Schulungsstätte für SS-Führer die Ideologie des Nationalsozialismus zu erforschen und einen Beitrag zum Auschwitz-Gedenktag im kommenden Jahr vorzubereiten. 

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Am 8. November 2012 ging es los. Punkt 8.45 Uhr standen alle 31 Schülerinnen und Schüler der Klasse abfahrbereit in Marl-Sinsen am Bahnhof, um pünktlich den Zug zu bekommen. Kurz nach 12 Uhr kamen wir dann am Fuße der Wewelsburg an. Den Tagen voller Abwechslung stand nur noch ein kurzer Fußmarsch zur Burg hinauf entgegen. Doch auch dieser wurde trotz schwerem Gepäck mit Leichtigkeit und Spaß gemeistert.

In der Empfangshalle der Burg herrschte allgemeine Heiterkeit, hervorgerufen durch die Ankunft im alten Gemäuer und angefeuert durch einen riesigen Hund, den man schon fast Pony nennen konnte. Die Zimmer wurden bezogen und mit Musik eingeweiht, so dass es gut gelaunt zum Mittagessen ging. An das Essen schloss sich eine Besichtigung und Führung durch die Burg an, wobei besonders der Nordturm erkundet wurde, in dem sich die ominöse „schwarze Sonne“, ein von Nazis noch heute verehrtes Sonnenrad, befindet und eine Gruft, die über eine besondere Akustik verfügt. Anschließend arbeiteten wir im angrenzenden Dokumentationszentrum in Kleingruppen an Profilen von lokalen Tätern und Opfern.

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Nach dem Abendessen wurde im Gemeinschaftsraum dann noch der Spielfilm „Napola“ geschaut, der die Geschichte von mehreren Jugendlichen erzählt, die auf einer NS-Ordensburg zu Hitlers neuer Elite erzogen werden sollen. Nach diesem spannenden Film war von Müdigkeit keine Spur, so dass in der anschließenden Freizeit sich noch daran gemacht wurde, die Burg weiter zu erkunden. Um 23 Uhr war Bettruhe, natürlich wurde auch diese perfekt eingehalten!

Am nächsten Morgen kamen alle nach dem Frühstück im Gruppenraum zusammen und in Gruppen wurde der Film des vorherigen Abends besprochen. Anschließend wurde in den gleichen Gruppen weiter an Quellen zur Ideologie des Nationalsozialismus gearbeitet. Es folgte eine Untersuchung von aktuellen Fallbeispielen, wie den NSU-Morden, bevor es  an die Entwicklung eines Beitrags der Klasse für den Auschwitz-Gedenktag ging.

Nach dem Kaffeetrinken konnte man sich entscheiden, ob man Freizeit auf der Burg haben oder eine Fahrt in die Innenstadt von Paderborn wagen wollte. Als alle heil aus Paderborn zurückgekommen waren, wurde die restliche Freizeit unterschiedlich genutzt. So übten manche eine Tanzchoreographie ein und andere forderten die drei begleitenden Geschichtslehrer, Frau Dohms, Herrn Fuhrmann und Herrn Kinkelbur, in einem Quiz mit kniffligen Geschichtsfragen heraus. Zur Bettruhe um 23 Uhr lagen alle wie gewohnt in den Betten ;-)

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Der Samstag brachte wieder etwas Arbeit mit sich. Nach dem Frühstück war der große Auszug aus den Zimmern mit anschließendem Treffen in der Gruppe zur Vorstellung der Vorschläge für den Auschwitz-Gedenktag. Dabei einigten wir uns auf einen Beitrag, der zeigen soll, wo wir auch heute noch mit der Ideologie des Nationalsozialismus konfrontiert werden und wie wir darauf reagieren können.

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Am späten Vormittag brachen wir von der Burg auf, schossen noch schnell ein Klassenfoto und fuhren dann per Bus und Bahn zurück in Richtung Marl. Schon auf der Zugfahrt wurde viel diskutiert und geredet, doch am Ende waren sich alle einig:

Das waren gelungene Tage mit der Klasse auf der Wewelsburg!

Theresa Mudlaff, Klasse 9f