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Ingenieurin auf Probe

Seit Februar dieses Jahres nehmen 9 Schülerinnen der Oberstufe am Projekt „Ingenieurin auf Probe“ an der Hochschule Bochum (BO) teil. Bei diesem Projekt geht es darum, die verschiedenen Studiengänge im Bereich des Ingenieurwesens kennenzulernen, Einblicke in den Studien- und Berufsalltag zu bekommen und besonders Mädchen für ein Ingenieursstudium zu begeistern. Hierzu treffen wir uns zweimal im Monat mit anderen Schülerinnen aus dem Umkreis in Bochum.

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Nach einer Auftaktveranstaltung im Februar, bei der sich alle kennenlernten und das Projekt und dessen Ablauf näher vorgestellt wurden, gab es im März und April zwei Treffen, bei denen uns die Bereiche „Engineering“ (Mechatronik, Maschinenbau, Elektrotechnik) und „Construction“ (Bauingenieurswesen, Geoinformatik, Vermessung) vorgestellt wurden.

Um mehr über diese Studiengänge zu erfahren, konnten wir selber in die Rolle einer Ingenieurin schlüpfen und z.B. beim Schweißen und Löten die Bereiche praktisch erproben. Außerdem findet jeden Monat ein Mentoring-Treffen statt. Hierzu treffen wir uns mit drei Studentinnen der BO (Mentorinnen), die uns von ihren Erfahrungen und ihrem Studium erzählen, Fragen beantworten und uns mit Projekten wie einem Bewerbungstraining auf das Studien- und Berufsleben vorbereiten.

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Zusätzlich zu diesen Treffen gab es in den Osterferien eine dreitägige Osterakademie, bei der wir den Studienalltag hautnah erleben konnten. Am ersten Tag wurden wir schon ziemlich früh von unserem Bus abgeholt und kamen noch etwas verschlafen an der Hochschule an. Zuerst trafen wir uns alle in einem Raum, wo uns ein Ablaufplan für die nächsten drei Tage ausgeteilt wurde. Auf diesem Plan waren verschiedene Vorlesungen, Tutorien, Übungen und Aktionen eingetragen, zwischen denen wir uns entscheiden durften. So konnte jeder den Tag nach seinen Interessen gestalten und von den vielen Möglichkeiten seine Favoriten auswählen.

Die meisten entschieden sich als erstes zu einer Mathematikvorlesung zu gehen. Als wir im Hörsaal ankamen, fielen wir sofort als „Gäste“ auf, da der Professor noch nie so viele Mädchen auf einmal in seinem Hörsaal gesehen hatte. Obwohl er sich für uns extra viel Mühe beim Erklären gab, war es ziemlich schwer dem Thema zu folgen.

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Nach der ersten Vorlesungszeit trafen wir uns mit allen in der Mensa, um Mittag zu essen. Danach gingen wir zurück in unseren Raum, um mit dem Projekt Wirtschaftschaftsingenieurwesen, welches neben den Vorlesungen für die Osterakademie geplant war, zu starten. Zuerst bekamen wir einen kurzen Überblick und ein paar Informationen über das Wirtschaftsingenieurstudium im Allgemeinen. Danach wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt, um mit dem eigentlichen Projekt zu beginnen.

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Aufgabe war es ein Ferienparadies auf Zinnowitz (Usedom) zu planen und zu vermarkten. Hierzu standen jeder Gruppe eine Fläche von 8 ha, welche sich direkt am Meer befand und ein Budget von 40 Millionen Euro zur Verfügung. Das Ziel des Projektes war es, ein attraktives Zentrum für Urlauber zu schaffen, dieses gut in die Landschaft einzubinden und den Standort Zinnowitz aufzuwerten.

Jede Gruppe bekam eine Grundrisskarte des Grundstückes, um die Ideen später einzeichnen zu können. Für das Projekt hatten wir die ganzen drei Tage zwischen den Vorlesungen Zeit, in der wir Ideen für unser Ferienparadies sammelten, alles auf der Karte einzeichneten, einen Kosten- und Zeitplan erstellten und uns ein Marketing-Konzept überlegten. Besonders beim Schätzen der Kosten und der Maße gab es viele Schwierigkeiten, aber es machte viel Spaß so die Arbeit einer Wirtschaftsingenieurin kennenzulernen.

Am letzten Tag der Osterakademie stellten alle Gruppen ihre Ergebnisse den anderen vor. Die Ideen reichten von einem Campingplatz mit Nassspielplätzen, über eine Ferienanlage mit Klettergarten und Streichelzoo bis hin zu einer Seilbahn über das Meer und einer Indoorsurfanlage. Insgesamt hatten aber alle Gruppen das Ziel erreicht und das komplette Geld “ausgegeben“.

Neben diesem Projekt besuchten wir natürlich weiterhin verschiedene Vorlesungen und Übungen  z.B. zu den Themen „Werkstofftechnik“, „Wirtschaftsrecht“, „Statik“, „Bauwirtschaft“ oder „Marketing“. Außerdem hatten wir die Möglichkeit an zwei TEClabs zu den Themen „Robotik“ und „3D Modellieren“ teilzunehmen.

Am Ende konnten wir vieles von der Osterakademie mitnehmen und lernen und hatten nebenbei viel Spaß. Das Projekt geht aber noch bis Augusst mit unseren monatlichen Treffen weiter. Zudem werden alle Teilnehmerinnen in den Sommerferien die Chance haben, ein Praktikum in einer Firma oder an der Hochschule zu absolvieren.

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