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Projektorientierter Unterricht ermöglicht Gespräch mit Ordensschwester

Am 3. Juni 2014 hatten Schülerinnen und Schüler des Differenzierungskurses „Fit for Europe“ der Jahrgangsstufe 8 unseres Gymnasiums die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Sr. Rosemaria. Wir haben uns alle gefreut, dass sich die indische Ordensschwester, die im Marienhospital in Marl als Seelsorgerin tätig ist, Zeit genommen hat, um den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in ihr Leben in geistlicher Berufung zu vermitteln und über ihre Erfahrungen im Umgang mit der Zeit und ihr Verständnis von Zeit in christlicher Perspektive zu berichten.

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Der Besuch steht im Rahmen des zweijährigen multilateralen Comenius-Projektes zum Thema Zeit: Ready, steady, slow: investing time and skills in sustainable European citizenship. In dieser Phase des Projektes beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Phänomen der Zeit in Verbindung mit den verschiedenen Weltreligionen. Im März hatte bereits ein Besuch der Yunus Emre Moschee in Marl-Brassert stattgefunden, der das Zeitverständnis im Islam beleuchtete.

Zur Vorbereitung auf den Empfang von Sr. Rosemaria hat sich der Kurs Fragen überlegt und diese auch mit den europäischen Partnern auf dem Twinspace, einer virtuellen Arbeitsplattform für Schulprojekte, geteilt. Vor allem interessierte die Schülerinnen und Schüler der Beweggrund für den Eintritt in den religiösen Orden, die Ausbildung zur Ordensschwester, der Tagesablauf im Kloster. Sr. Rosemaria erläuterte ihren Werdegang, der seinen Ausgangspunkt in Kerala, Südindien nahm. Sie sprach über ihre Hochachtung für Mutter Teresa, die sich zeitlebens mit Hingabe den Kranken und Armen widmete. Dieser Aufgabe hat sich auch Sr. Rosemaria verschrieben. Gott sei Dank! In ihrer Tätigkeit als Seelsorgerin im Marienhospital nimmt sich die Ordensschwester täglich sehr viel Zeit, um für Patienten aber auch für Angehörige der Patienten da zu sein, sie zu trösten, ihnen zuzuhören, sie im Gebet zu stärken und für sie zu beten. Das Gebet und die Meditation erlebt Sr. Rosemaria als Kraftquelle. Ihr Tagesablauf ist so strukturiert, dass es regelmäßige Gebetszeiten gibt, in der sie den Kontakt zu Gott pflegt.
„Dem Tag mehr Leben geben.“ Dieser Leitspruch, der insbesondere auf der Palliativstation das Handeln des Pflegepersonals bestimmt, spricht eine Lebensorientierung aus, die im Prinzip ein jeder Mensch für sich finden könnte, um mit mehr Achtsamkeit und Barmherzigkeit den Mitmenschen zu begegnen.
Wir danken Sr. Rosemaria für ihre Bereitschaft, mit Geduld, Hingabe und sehr viel Anschaulichkeit die Fragen der Schülerinnen und Schüler zu beantworten und unsere Vorstellungen von christlicher Lebensführung aus tiefem Glauben konkreter werden zu lassen.

Beate Vollmer, Kursleiterin

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