Zug verpasst, Europa erwischt – Drittortbegegnung in Aachen ohne Franzosen
Nach dem letztjährigen formidablen Neustart des deutsch-französischen Austausches mit unserer Partnerschule in Creil war nach Straßburg 2024 alles für eine wechselseitige und fortlaufende Austauschtradition angerichtet. Wie auch im Vorjahr war eine einwöchige Drittortbegegnung motivierter Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 8 mit gleichaltrigen Französinnen und Franzosen geplant – diesmal allerdings auf deutscher Seite im grenznahen Aachen.
Auf pure Vorfreude folgte jedoch die große Ernüchterung: die belgische Bahn rief kurzfristig zu einem Bahnstreik ausgerechnet innerhalb unserer Austauschwoche auf und verhinderte so die Anreise der Französinnen und Franzosen. Die Enttäuschung war groß – aber sie hielt nicht lange an. Denn nach Aachen sind wir trotzdem gefahren! Wenn Europa schon Grenzen öffnet, wollten wir uns von geschlossenen Bahnsteigen nicht aufhalten lassen.
Die Stimmung innerhalb der klassenübergreifenden Reisegruppe war äußerst positiv und im Laufe der Woche sind die Teilnehmenden eng zusammengewachsen, neue Freundschaften entstanden. Und so wurde auch das abwechslungsreiche Programm, das ganz im Zeichen der europäischen Freundschaft und dem länderübergreifenden Zusammenleben stand, prima angenommen: Auf der Route Charlemagne machten wir uns auf die Spuren Karls des Großen und tauchten im Centre Charlemagne in die Aachener Stadtgeschichte ein. Danach ging es weiter ins Aachener Rathaus, wo die Schülerinnen und Schüler einen Blick in die historischen Räume der Kaiserstadt werfen konnten. Ein sportliches Highlight war die Wanderung zum Dreiländereck bei Vaals – schließlich kann man nicht jeden Tag gleichzeitig in Deutschland, Belgien und den Niederlanden stehen! Das Labyrinth vor Ort sorgte zudem für Orientierungstraining der etwas anderen Art. Kulinarisch wurde es bei der Führung durch die Printenbäckerei Klein, wo die legendären Aachener Printen natürlich nicht nur bestaunt, sondern auch probiert wurden. Und spätestens beim Weihnachtsmarktbesuch war klar: Europäische Stimmung geht auch ohne europäische Reisegruppe. Ein gemeinsamer französischer Filmabend in der Unterkunft sorgte schließlich doch noch für etwas französisches Flair.
Auch wenn wir unsere Partnerinnen und Partner aus Creil sehr vermisst haben, war die Woche für alle Teilnehmenden bereichernd. Sie hat gezeigt, dass europäisches Zusammenleben nicht nur an gemeinsamen Grenzen beginnt – sondern sich vor allem in der Offenheit füreinander auszeichnet.
Möglich wurde diese besondere Fahrt durch die großzügige Unterstützung des Deutsch- Französischen Jugendwerks, des Partnerschaftsvereins Marl-Creil-Pendle sowie der Elena- Bleß-Stiftung. Wir danken allen Förderern herzlich dafür, dass sie diese Woche ermöglicht haben.














